Ratgeber Holzfassade: Fachwissen vom Holzhandel

Wer viel Herzblut in die Inneneinrichtung seines Zuhauses steckt, möchte natürlich, dass sein Eigenheim auch von außen ansprechend aussieht. Die Fassade ist weithin sichtbar und im besten Fall Ausdruck für Stil und Geschmack der Hausbewohner. Es gibt unzählige Materialien, Designs und Stile, welche bei der Fassadengestaltung zur Anwendung kommen können. Die ursprüngliche Fassade eines Neubaus, z.B. aus Putz, kann nachträglich noch mit einer „vorgehängten“ Fassade erweitert werden. Auf diese Weise kann dem Gebäude optisch ein neuer Stil verliehen, eine äußere Wärmedämmung verwirklicht und ein Schutz für die Gebäudehülle bewirkt werden. Immer beliebter ist hierbei die Fassade aus Holz. Sie bietet eine schöne Naturoptik, große stilistische Vielfalt und einen soliden Schutz für das Gebäude. Erfahren Sie Wissenswertes rund um die Holzfassade von Ihrem Holzfachhandel in Kirchseeon bei München: HolzLand Kern!

Eine Fassade aus Holz: unsere Themen


Starke Vorteile einer vorgehängten Holzfassade

Insbesondere in stark bewitterten Gebieten, ob an Küste oder in den Bergen, setzt man schon seit langer Zeit auf eine Fassade, um die Bausubstanz vor Witterungseinflüssen zu schützen wie Sonne, Schlagregen und dem steten Wechsel von Luftfeuchtigkeit und Temperaturen. Doch auch in gemäßigteren Lagen ist dieser Schutz sinnvoll, um die Nutzungsdauer von Bauwerken zu verlängern. Insbesondere im alpinen Raum ist die Holzfassade ein typischer Anblick, und das Alter mancher Häuser und Hütten belegt eindrucksvoll die Langlebigkeit einer fachgerecht montierten Holzfassade.

Eine Fassade aus Holz wird in aller Regel als sogenannte VHF (=vorgehängt hinterlüftete Fassade) realisiert. Sie wird vor der Gebäudehülle an einer Unterkonstruktion montiert, ist aber konstruktiv getrennt vom Baukörper. Dies erlaubt die „Hinterlüftung“ sowohl von der Fassade als auch für die Gebäudehülle. Somit wird die Außenhülle des Gebäudes vor anhaltender Feuchtigkeit geschützt (nicht nur bei Holz wichtig), die Außenwand kann schnell trocknen in Bezug auf Bau- und Nutzungsfeuchte, was sich positiv auf das Innenklima auswirkt.

Der Werkstoff Holz verbindet eine ansprechende Natur-Optik mit zuverlässigen Leistungswerten und einem ökologischen Mehrwert. Die Konstruktion als VHF schützt das Holz zuverlässig vor anhaltender Feuchtigkeit – dem „Hauptfeind“ für den Naturwerkstoff. Bei Verwendung von Holz aus zertifizierter Quelle ist sichergestellt, dass die vorhandenen Forstflächen erhalten bleiben und sogar ausgebaut werden.


Das Profil macht den Stil!

Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich eine Holzfassade wirken kann. Vom traditionellen, urgemütlichen Berghüttenstil bis zum minimalistischen Design-Bungalow sind die unterschiedlichsten Stile möglich. Neben Holzschindeln (aufwändig, aber besonders langlebig) gibt es Fassadenbretter und Profile, welche mit oder ohne Profilierung oder Nut & Feder gefertigt sein können. Das Geheimnis der stilistischen Vielfalt liegt in der Form und Beschaffenheit der Holzprofile und auf welche Weise sie angeordnet werden. Beispielhaft präsentieren wir Ihnen eine Auswahl an verschiedenen Profilen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit!

  • Dünne Rauten- bzw. Rhombusleisten mit Abstand: Die quermontierten Profile mit ein wenig Abstand sorgen für eine klare, minimalistische Linienführung und optisch für ein luftiges „Schweben“ vor dem Haus. Verstärkt wird der Effekt durch eine unsichtbare Befestigung. Die Optik ist insgesamt sehr puristisch und modern. Eine Raute verfügt über jeweils parallele gegenüberliegende Seiten – schlussendlich wie ein Quadrat, nur, dass die Winkel der Raute unterschiedlich groß sind statt jeweils 90 ° aufzuweisen. Mehrwert: Die Rautenform lässt Regenwasser besonders gut abfließen.
  • Rhombusleisten geschlossen: Statt einen Abstand zu lassen wie oben skizziert, kann man auch eine geschlossene Fassadenkonstruktion mit Rhombusleisten bzw. -profilen erreichen, welche mit Nut und Feder verbunden werden. Sie können entweder sägerau oder auch gehobelt sein.
  • Blockhausprofile: Urig gemütlich sind Blockhausprofile mit ihrer nach außen gerichteten Wölbung.
  • Keilspundprofile: Hier entsteht durch die Keilform der Eindruck einer überlappenden Brettlagen-Konstruktion.
  • ... und viele mehr! Es gibt die klassischen Profilbretter mit oder ohne Rundung an Nut und Feder, prägnante Stülpprofile, schlichte Glattkantprofile für die senkrechte Montage, Faseprofile und mehr! Der kundige Holzfachhandel ist hier die beste Anlaufadresse, um sich bei der Auswahl der passenden Profile optimal beraten zu lassen. Die Profile unterscheiden sich nicht nur im Design, sondern z.B. auch darin, wie gut Niederschlagswasser ablaufen kann (und eventuell ein besonderer Holzschutz für die Profile notwendig).

Typische Holzarten und ihre Besonderheiten

Da eine Holzfassade statisch weniger belastet wird als eine Terrasse aus Holz und besser trocknen kann aufgrund der senkrechten Anbringung, ist die Wahl eines besonders robusten und dauerhaften Holzes weniger relevant als bei der Terrasse. Somit kann man vergleichsweise kostengünstige und schöne Hölzer wählen. Zumeist sind es Nadelhölzer, welche bei der Fassade zum Einsatz kommen.

  • Fichte: Gerne geschmäht als „schlichte Fichte“, ist dieses Nadelholz der günstige, aber optisch durchaus ansprechende Preiseinstieg bei der Fassade. Auch Tanne und Kiefer rangieren in dieser Preisklasse.
  • Lärche: Ob europäische oder sibirische Lärche, diese Fassadenhölzer sind sehr witterungsbeständig aufgrund ihrer holzeigenen Harze und dem langsamen Wachstum, welches in engen Jahresringen und der entsprechenden Festigkeit resultiert. Gleichzeitig besitzt die Lärche eine schöne prägnante Maserung. Setzt man hier auf Rift/Halbriftbretter, ist die Schiefer- und Rissbildung stark verringert.
  • Douglasie: Ebenfalls optisch sehr ansprechend und dauerhaft, ist die Douglasie eine gute Alternative zur Lärche – etwas weniger robust, dafür zumeist auch günstiger und mit weniger Harzaustritt. Und die Vergrauung ist bei der Douglasie sehr angenehm.
  • Western Red Cedar, Meranti und andere Exoten: Das Premium-Segment besteht aus Holzarten wie Meranti oder Western Red Cedar. Meranti ist praktisch astfrei und enorm dauerhaft, eine sehr gute Wahl z.B. als gehobeltes Balkonprofil. Western Red Cedar besitzt eine gute Dauerhaftigkeit und ein ausgeprägtes Farbspiel. Auch Robinie und Eiche sind zwar selten, aber durchaus möglich für die Holzfassade.

Holzschutz, Farbe oder Vergrauungslasur?

Wie schon erwähnt, hat eine Fassade aus Holz gute Chancen auf eine lange Lebensdauer. Der wichtigste Faktor ist die fachgerechte Montage nach den Prinzipien des konstruktiven Holzschutzes. Werden diese nicht eingehalten, und Feuchtigkeit kann dauerhaft auf das Fassadenholz einwirken, ist es fast egal, welche Holzart man verwendet hat und wie dauerhaft sie ist. Es gilt, Staunässe zu vermeiden und Wasser schnell abzuführen. Die Holzfassade mit Hinterlüftung ist, wie bereits erwähnt, in dieser Hinsicht sehr effektiv. Weiterhin hilfreich sind ein ausreichender Dachüberstand oder auch „Verwahrungen“, welche die oberen, freiliegenden Kanten der Fassadenbretter schützen.

Das Fassadenholz selbst erhalten Sie entweder werkseitig vorbehandelt oder unbehandelt, um selber „Hand anzulegen“ und einen Schutzanstrich nach Wahl durchzuführen. Der Anstrich kann sowohl dem Holzschutz dienen als auch, um das ansonsten unvermeidliche Vergrauen des Holzes zu verhindern. Hier können Sie wählen zwischen weitgehend transparenten Lasuren, welche den Charakter der Holzoptik weitgehend erhalten, und Holzschutzfarben, welche der Fassade einen neuen farbigen Look verleihen. Es gibt vollständig deckende Farben sowie Farben, welche noch die darunterliegende Maserung durchscheinen lassen.

Da die regelmäßige Pflege einer Fassade durchaus aufwändig ist, und andererseits ein Vergrauen gar nicht unwillkommen, gibt es spezielle Vergrauungslasuren, welche dafür sorgen, dass die Fassade gleichmäßig und ansprechend vergraut.


Holzfassade plus Holzfaserdämmung: geniales Duo

Eine neue Fassade lässt sich hervorragend kombinieren mit einer Außenwärmedämmung. Somit sparen Sie nicht nur Heizkosten, sondern verbessern auch das Raumklima innen. Sie benötigen weniger meist trockene Heizungsluft, und auch unangenehme Luftbewegungen durch kalte Wände werden verringert. Unser Tipp: Setzen Sie auf eine Dämmung mit Holzfaserdämmplatten! Dieser natürliche Dämmstoff bietet nicht nur Kälteschutz im Winter, sondern auch einen hervorragenden Hitzeschutz im Sommer.

Haben Sie noch Fragen? Gerne beraten wir Sie umfassend vor Ort in Kirchseeon zum Thema Holzfassade. Natürlich führen wir auch ein umfangreiches Sortiment rund um die Fassadengestaltung.

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